Wie Flo sein altes Stadtrad mit anderen Augen sieht – und zum Rennradsport kommt.

Flo (28 Jahre) – Seit 2014, als ich mein Studium begann, fahre ich mit dem alten Fahrrad meines Vaters. Es ist ein Peugeot-Rad aus den 1980ern, mit Rahmenschaltung und Weinmann-Bremsen. Ich habe es als Verkehrsmittel genutzt und bin damit in der Stadt meine alltäglichen Wege zur Uni, zum Einkaufen oder zum Bahnhof gefahren. Bis auf eine Radwandertour vergangenes Jahr, als ich mit meiner Freundin eine Woche den Donauradweg entlanggefahren bin, habe ich keine größeren Touren damit gemacht. 

Als wir uns entschieden haben, unsere Jobs zu kündigen und für ein Abenteuer in Richtung Süden zu starten, habe ich mein Rad für diese Tour bereit gemacht.  Ich habe selbst – dank der Anleitungen auf rennradliebe – ein neues Lenkerband montiert, die Bremszüge erneuert sowie einen Gepäckträger montieren. Das war nötig, denn: Wir wollten ohne CO₂-Ausstoß in Richtung Spanien fahren, da war das Fahrrad natürlich das Mittel der Wahl. In der Fahrradwerkstatt Brody Bikeservice wurden meine Laufräder und die Schraubverbindungen gecheckt.

Was ich nicht erwartet hätte: Dass ich auf meinem Rad auch so viel Spaß haben kann! Wir verbrachten zwei Monate auf einer Farm in der Nähe des Fahrradparadieses Girona – und ich entdeckte das Rennradfahren auf den geschlungenen Straßen zwischen Mittelmeer und Pyrenäen für mich. Mit den Apps Komoot und Strava erkundete ich digital die Umgebung und plante meine Routen. Mein Radius vergrößerte sich schnell und ich traute mir immer mehr zu. Klar, der ein oder andere Fail war auch dabei. Einmal musste ich einen Trail runterschieben und kam erst im Dunkeln heim. Aber ich traf auch einige andere Rennradler, unter ihnen auch Profis, und fuhr mit ihnen mit. Ich merkte: Man braucht keinen teuren Carbon-Renner und den neuesten Radcomputer, um schnell unterwegs zu sein. Mein Peugeot-Rad taugte trotz seines Alters, der limitierten Übersetzung und der Rahmenschaltung perfekt für meine Touren!

Hannes Glücksmomente auf dem Rennrad