re-cycle das Gebrauchtrad Portal im Interview bei rennradliebe

Die Aufgabe, das richtige Rennrad zu finden, ist manchmal ganz schön tricky. Ähnlich herausfordernd ist es, sein Rennrad zu verkaufen.

Sich ein paar Stunden am Wochenende Zeit zu nehmen und den nächstgelegenen Flohmarkt ausfindig zu machen, ist eine Möglichkeit.  Sich bei Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen durchzufragen, ob jemand bei dieser Herausforderung behilflich sein kann, ist mit Zeit und Mühe verbunden.

Möchtest du lieber von der heimischen Couch aus den Kauf/Verkauf bestreiten, besteht natürlich auch die Möglichkeit, dein zukünftiges Rennrad über das Internet zu kaufen/verkaufen.

Die neue Gebrauchtrad-Plattform „re-cycle“ aus Freiburg ändert das! Dani von rennradliebe hat einen der Gründer getroffen und ihn ausgequetscht.

Das Interview:

Hallo Stefan, vielen Dank, dass du dir die Zeit für ein Interview mit rennradliebe nimmst!

Bitte stelle zu Beginn dich und dein Team von re-cycle kurz vor:

Wir sind insgesamt zu viert. Jürgen und Janosch kenne ich aus dem Informatikstudium. Wir haben schon vor re-cycle gemeinsam eine IT Beratungsfirma gegründet. Gökhan kenne ich über ein Sportsponsoring für meinen damaligen Handballverein. Er kam im Sommer 2020 mit der Idee zu re-cycle auf mich zu. So hat alles begonnen.

re-cycle – kurz erklärt. Was ist das?

re-cycle ist das Portal für Gebrauchträder. Du kannst bei uns kostenlos Fahrräder inserieren. Dazu sind auch keine besonderen Vorkenntnisse notwendig. Die Inserate kannst du dann gezielt nach den eigenen Vorstellungen durchsuchen und bei Interesse die Verkäufer:innen kontaktieren.

Welches Problem wollt Ihr mit re-cycle lösen?

Du möchtest ein Fahrrad kaufen, aber ein neues ist zu teuer oder derzeit auch einfach nicht verfügbar? Vielleicht soll es auch ein schönes, altes Retrorennrad werden? Du möchtest ein Fahrrad, das du auch mal 1-2 Tage bedenkenlos am Bahnhof stehen lassen kannst? Es gibt viele Gründe mit unterschiedlichen Anforderungen an ein Fahrrad. Genau da wollen wir ansetzen und helfen, das richtige zu finden.

Wie ist die Idee zu re-cycle entstanden?

Gökhan war auf der Suche nach einem MTB für sich und kurze Zeit später auch nach einem Stadtrad für seinen Vater. Bei beiden Rädern war es sehr mühsam etwas Passendes zu finden. Die Angaben bei Onlineanzeigen sind meist sehr spärlich und zum Teil ungenau oder sogar falsch. Als er Freunden davon erzählte, kam ihm der Gedanke: „Das muss doch einfacher gehen“. So hat sich die Idee dann Stück für Stück entwickelt.

Wie würdest du deiner Großmutter re-cycle erklären?

Spannende Frage. Unter einem „Flohmarkt für gebrauchte Fahrräder“ kann sie sich wohl am meisten vorstellen. Wir haben aber auch an etlichen Stellen Info-Boxen mit weiteren Informationen eingefügt, sodass sie sich ohne spezielles Fahrradwissen zurechtfindet.

Hat sich euer Konzept seit dem Start in gewisser Weise verändert?

Etwas. Der Fokus auf Händler, die gebrauchte Räder verkaufen, ist etwas größer geworden. Die sind derzeit etwas einfacher zu erreichen. Wir möchten aber dennoch möglichst viele Privatpersonen auf unserer Plattform, sowohl als Käufer als auch als Verkäufer.

Wie funktioniert euer Geschäftsmodell?

Derzeit liegt der Fokus auf der Verbreitung unserer Idee, damit wir auch für die Verkäufer:innen möglichst viel Mehrwert durch eine große Reichweite bieten können. Nebenbei experimentieren wir gerade etwas mit Werbung. Perspektivisch wollen wir dann auch optionale Zusatzangebote anbieten. Das alles funktioniert aber erst ab einer gewissen Größe/Reichweite. Die Grundfunktionalität bleibt aber definitiv kostenlos.

Wie genau hat sich re-cycle seit der Gründung entwickelt?

Wir wachsen langsam aber stetig. Inzwischen haben wir eine mittlere dreistellige Anzahl an Inseraten, Tendenz steigend.

Kurzer Rückblick: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?

So richtig schiefgelaufen, würde ich sagen, ist noch nichts. Anfänglich hat aber der Perfektionismus, den man als Informatiker gerade auch in technischen Themen mitbringt, manche Sachen etwas verzögert.

Was habt Ihr daraus gelernt?

Hoffentlich eine bessere Priorisierung der anstehenden Themen 😀

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?

Es überhaupt zu wagen, die Idee umzusetzen.

Wie ist re-cycle finanziert?

Wir betreiben re-cycle nebenberuflich und finanzieren uns über unsere Jobs.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate?

Weiter wachsen und Zusatzangebote schaffen, sodass wir an den Punkt kommen, an dem wir mehr Zeit für re-cycle aufbringen können, weil wir uns darüber finanzieren können.

Danke für das Interview Stefan, wir wünschen euch weiterhin viel Erfolg.

Zur Webseite von re-cycle gehts hier lang!